Papst-Leo-Preise vergeben

 

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H o r n  /  Bei der Kuratoriumssitzung der Papst-Leo-Stiftung am 15. März 2011 wurden die diesjährigen Papst-Leo-Preise vergeben.

Preisträger sind das von Dr. Josef Windischer ins Leben gerufene Integrationshaus Innsbruck
und der Sozial- und Friedensaktivist Alois Reisenbichler.

Die Wahl erfolgte in geheimer Abstimmung, alle 33 Einreichungen waren, wenn auch auf unterschiedliche Weise, preiswürdig.

Das Integrationshaus Innsbruck bietet Unterkunft für Aidskranke, Drogenabhängige, Asylanten und Obdachlose an, versorgt sich dennoch selbst. Das Zusammenleben mit gesellschaftlich gut integrierten Mitbewohnern ermöglicht, Konflikte zu bearbeiten und abzubauen. Wer die Miete nicht bezahlen kann, wird zu hausinternen Arbeiten herangezogen. Angeboten werden auch Beratung durch Sozialarbeiter und Weitervermittlung, darüber hinaus soziale Initiativen in ganz Tirol gesetzt.

Alois Reisenbichler bemüht sich seit Jahrzehnten nach seinen Möglichkeiten um einen Dialog zwischen Kirchen und ArbeiterInnenbewegungen, versteht sich aber auch als Brückenbauer zwischen Kath. Kirche und Sozialdemokratie. Dabei bedient er sich immer wieder der Kath. Soziallehre. Sein unverwüstlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit und sein Engagement in der Friedens- und Hiroshima-Bewegung überzeugen auch Skeptiker.

Die Überreichung der Preise erfolgt am 13. Mai 2011, um 19 Uhr in Horn durch Diözesanbischof DDr. Klaus Küng. Der Festakt ist aber auch dreier Jubiläen gewidmet: 120 Jahre Kath. Soziallehre, 60 Jahre Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung Österreich und 25 Jahre Papst-Leo-Stiftung. Denn Kath. Sozialakademie Österreich, KABÖ und Papst-Leo-Stiftung wollen diese Anlässe gemeinsam festlich begehen. Am darauffolgenden Tag findet im nahe gelegenen Stift Altenburg um 9 Uhr ein Studientag zu „Solidarität“ und um 16 Uhr ein Festgottesdienst in der Stiftskirche statt.

 

Integrationshaus
Innsbruck
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Bild links: Dr. Josef Windischer,    rechts: Alois Reisenbichler

 

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PRESSEINFORMATION     

 Papst-Leo-Preise
für das Integrationshaus Innsbruck
(Dr. Josef Windischer)

und für Alois Reisenbichler

 Seit 1987 vergibt die Papst-Leo-Stiftung in zweijährigem Abstand zwei Preise für besondere Verdienste um die Kath. Soziallehre, die heuer mit je 1.800 Euro dotiert sind.

Die beiden Preisträger sind Dr. Josef Windischer und das von ihm gegründete Integrationshaus Innsbruck sowie der Wiener Sozial- und Friedensaktivist Alois Reisenbichler.

Die beiden Preisträger haben sich auf unterschiedliche Weise im Sinne der  Kath. Soziallehre engagiert.

 Das Integrationshaus Innsbruck bietet Unterkunft für Aidskranke, Drogenabhängige, Asylanten und Obdachlose an, versorgt sich dennoch selbst. Das Zusammenleben mit gesellschaftlich gut integrierten Mitbewohnern ermöglicht, Konflikte zu bearbeiten und abzubauen. Wer die Miete nicht bezahlen kann, wird zu hausinternen Arbeiten herangezogen. Angeboten werden auch Beratung durch Sozialarbeiter und Weitervermittlung, darüber hinaus soziale Initiativen in ganz Tirol gesetzt.

Alois Reisenbichler bemüht sich seit Jahrzehnten nach seinen Möglichkeiten um einen Dialog zwischen Kirchen und ArbeiterInnenbewegungen, versteht sich aber auch als Brückenbauer zwischen Kath. Kirche und Sozialdemokratie. Dabei bedient er sich immer wieder der Kath. Soziallehre. Sein selbstloser Einsatz für soziale Gerechtigkeit und sein Engagement in der Friedens- und Hiroshima-Bewegung sind beeindruckend.

 Die Preisträger wurden vom Stiftungskuratorium nach öffentlicher Ausschreibung aus 33 Einreichungen in geheimer Abstimmung bestimmt.

Die Überreichung der Preise erfolgt am 13. Mai 2011, um 19 Uhr Im Festsaal des Vereinshauses in Horn durch Diözesanbischof DDr. Klaus Küng.

Der Festakt ist aber auch den Jubiläen 120 Jahre Kath. Soziallehre, 60 Jahre Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung Österreich und 25 Jahre Papst-Leo-Stiftung gewidmet. Kath. Sozialakademie Österreich, KABÖ und Papst-Leo-Stiftung haben sich zusammengeschlossen, um diese drei Anlässe gemeinsam festlich zu begehen. Am darauffolgenden Tag findet im Stift Altenburg um 9 Uhr ein Studientag zu „Solidarität“ und um 16 Uhr ein Festgottesdienst in der Stiftskirche statt.

Als Festgäste werden unter anderem die Bischöfe Klaus Küng und Maximilian Aichern erwartet.

 Zur genaueren Information:
 

I. Die Preisträger

 Das Integrationshaus Innsbruck ist eine beispielgebende Innovation für viele Bereiche der Sozialarbeit. Indem es die sozialen „Klienten“ nicht nur versorgt, sondern auch ökonomisch einbindet, arbeitet es im besten Sinne „subsidiarisch“, so wie es die Katholische Soziallehre vorschlägt. Die in den Enzykliken Sollicitudo Rei Socialis und Centesimus Annus nachhaltig eingeforderte „Option für die Armen“ wird ernsthaft verwirklicht. Das Integrationshaus spielt auch eine wertvolle Rolle zur Weiterentwicklung sozialer Initiativen. Die Unterbringung von Sozialprojekten dient dazu, Menschen mit ihnen unvertrauten Problemlagen zu konfrontieren. Es wird großer Wert darauf gelegt, dass immer gut integrierte Menschen durch Veranstaltungen und Begegnungen, aber auch als BewohnerInnen gegenwärtig sind. Dadurch werden extreme Randgruppen sozial vermischt und integriert. Die professionelle Kooperation mit Polizei, Sozialarbeit und Caritas leistet einen wichtigen Beitrag zur Integration ins normale gesellschaftliche Leben.

 Das Haus bietet sowohl auf Dauer als auch zur kurzfristigen Notunterbringung einer beträchtlichen Anzahl von Menschen Wohnung, die ansonsten außerordentliche Schwierigkeiten hätten, eine Bleibe zu finden: Aids-Kranke, Drogen-Abhängige, Asylwerber und Obdachlose wohnen in einfachen, aber gepflegten Verhältnissen gemeinsam mit einigen StudentInnen und anderen gesellschaftlich gut integrierten Menschen. Dieser Mix hilft Konflikte zu bearbeiten und abzubauen. Verfügbar sind Wohnungen mit 2 bis 4 Zimmern mit integrierten sanitären Anlagen, Garconnieren sowie kleine und größere Zimmer mit Gemeinschaftsküche und Bad + WC am Gang. Ökonomisch werden die sozialen Auffangnetze nicht belastet, alle Mieter zahlen ihren Beitrag. Die Mieten sind unterschiedlich gestaffelt und liegen zwischen 100 und 300 Euro inklusive Betriebskosten. Finanziell besser abgesicherte BewohnerInnen zahlen die volle Miete. Jene, die über wenig Geld verfügen oder manchmal die Miete nicht  zu zahlen imstande sind, leisten nur symbolische Beiträge oder können über eine Art von Talentetausch den Mietrückstand in Hausverwaltung, Reinigung etc. abarbeiten.

 Das Gebäude ging 1960 zu 50% und 1969 zur Gänze in das Eigentum der Diözese Innsbruck über und fand als Schüler- und Lehrlingsheim Verwendung. 1963 übernahm Karl Corazza die Leitung und behielt sie bis zur Schließung unter diesem Verwendungszweck. Zunächst wohnten hier Lehrlinge, Schüler des Reithmann-Gymnasiums und Handelsschüler, später Schüler der HTL und der HAK. Während der Sommerferien wurde an verschiedene Gruppen vermietet, beispielsweise an die Ferienaktion der Caritas Köln, als Trainingslager für Eiskunstläufer aus Lienz und als Deutsch-Schule für italienische Gymnasiasten. Als die Zahl der Zöglinge drastisch zurückging, wurde der Heimbetrieb 1990 eingestellt. Hierauf beherbergte das Haus über zwei Schuljahre das Bundesrealgymnasium Adolf-Pichler-Platz. Von 1992 bis1996 wurde es dann als „Haus der Flüchtlinge“ geführt, während des Umbaus von 1996 bis 1998 als Notschlafstelle für die Bewohner der WIST (Winterschlafstelle für Wohnungslose). Ab September 1998 stellte die Diözese das Haus dem Verein „Caritashaus Gumppstraße“ zur Verfügung, der es bis heute als Integrationshaus führt. Herz, Seele und Motor dieser sozialen Einrichtung war Dr. Josef Windischer, der bis Ende 2010 auch als Geschäftsführer mit großem Einsatz und viel Ideenreichtum zugunsten des Integrationshauses tätig war.

 Das Haus hat eine einfache, überschaubare Organisationsstruktur. Träger ist der zivil- und kirchlichenrechtlich eingetragene Verein „Caritashaus Gumppstraße“. Der Vereinsvorstand ist vom Diözesanbischof zu bestätigen und besteht aus 6-8 Personen. Teilzeitbeschäftigte, pädagogische MitarbeiterInnen und ein Hausmeister sind Ansprechpartner für Hausbelange. Alle MitarbeiterInnen betätigen sich in den Bereichen Hygiene, Verwaltung und Pädagogik/Sozialarbeit. Die pädagogischen MitarbeiterInnen treffen einander zu wöchentlichen Teamsitzungen. In sechswöchigem Abstand besprechen VertreterInnen des Hauses, ehrenamtliche MitarbeiterInnen und Profis aus Sozialarbeit, Pädagogik und Pastoral in Projektgruppen aktuelle Verwaltungsangelegenheiten und planen pädagogische, sozialarbeiterische und politische Belange. Für alle BewohnerInnen und BenützerInnen ist eine Hausratsversammlung eingerichtet.

 Im Haus untergebracht ist auch die Abteilung Migration & Integration der Stadtcaritas sowie Kinderspielgruppen und die Innsbrucker „Montessori-Schule“. Außerdem finden hier Begegnungs- und Kulturveranstaltungen der Innsbrucker Kulturvereine statt. Das Integrationshaus versorgt sich selbst und ergreift selbständige soziale Initiativen in ganz Tirol.

Dr. Mag. Josef (Jussuf) Windischer hat dieses Integrationshaus ins Leben gerufen und es mit viel Herzblut und gegen manchen Widerstand zu einer anerkannten Sozialeinrichtung gemacht.

 Windischer wurde am 12. 8. 1947 geboren, ist seit 1974 verheiratet und hat vier erwachsene Söhne. 1965 legte er in Innsbruck die Matura ab und verbrachte dann

ein Jahr (1965/66) als Missionshelfer in Zimbabwe. Sein Studium der Theologie in Deutschland und Frankreich schloss er 1973 bei Prof. Hans Rotter mit der Arbeit „Wilhelm Reichs Sexualtheorie und ihre weltanschaulichen Zusammenhänge“ in Innsbruck zum Mag. theol. ab. Mit der Dissertation zu „Dialogkonzeptionen in den Gesprächen der Paulusgesellschaft“ bei Prof. Julius Morel vollendete er 1989  sein Theologiestudium mit dem Dr. theol.        

 Seine berufliche Laufbahn begann er 1972 als Leiter und 1. Geschäftsführer des Jugendzentrums Z6 und übte dieses Amt bis 1978 aus. In dieser Zeit arbeitete er auch beim Aufbau von KIT (Hilfseinrichtung für Drogenkranke) und DOWAS (Durchgangsort für jugendliche Wohnungs- und Arbeitsuchende) mit. Die nächsten vier Jahre ging er als Entwicklungshelfer nach Brasilien, wo er sich zunächst in Basisgemeinden engagierte, später bei und mit den Indianern am Amazonas lebte.

 Nach seiner Rückkehr wirkte er für von 1984 bis 1990 als Religionslehrer an der Fremdenverkehrsfachschule Zell/Ziller, daneben arbeitete er auf vielfältige Weise in der Solidaritätsbewegung mit (Info über die 3. Welt; ÖIE, „Ausländerkomitee“, Friedensbewegung…).

 1990 wechselte er sein Betätigungsfeld und widmete sich durch acht Jahre der Arbeit mit obdach- bzw. wohnungslosen Menschen, besonders im Verein für Obdachlose, er leitete aber auch eine Teestube und übernahm den Aufbau und die Leitung der „Mentlvilla“ als Caritas-Notschlafstelle für schwer Drogenkranke. Dafür erhielt er 1997 den Bruno-Wallnöfer-Preis für die mutigste Initiative junger Tiroler zum  Wohle des Landes.

 Mehr oder minder parallel dazu lehrte Windischer von 1992 bis 2003 als Dozent an der Sozialakademie Innsbruck in den Fächern Randgruppen und Minderheiten mit praxisorientiertem Unterricht über extreme Formen der Heimatlosigkeit.

 Schwerpunktmäßig war Windischer jedoch von 1998–2006 als Mitarbeiter der Stadtcaritas Innsbruck für den Aufbau und die Leitung des Caritas-Integrationshauses verantwortlich. Zusätzlich wirkte er seit 2005 als kath. Seelsorger in der Justizanstalt Innsbruck. Ab 1. 1. 2007 war er auch mit dem Aufbau des Caritas-Referats Migration & Integration betraut.

 Mit 1. 1. 2011 trat er in den Ruhestand und befindet sich zur Zeit über mehrere Monate in Brasilien. 

Für den Papst-Leo-Preis eingereicht wurde das Integrationshaus Innsbruck und sein Initiator und langjähriger Geschäftsführer Dr. Josef Windischer von DDr. Severin Renoldner, Leiter des Sozialreferates der Diözese Linz. 

Alois Reisenbichler ist in einer traditionell katholischen Familie aufgewachsen und seit seiner frühesten Kindheit in der katholischen Kirche beheimatet. Schon früh setzte er sich mit den Fragen des Hungers in der Welt, bewusst geworden durch die Mitarbeit bei der Fastenaktion der Diözese St. Pölten, und den Ursachen des Krieges auseinander. Dies brachte ihn in Kontakt mit der ArbeiterInnenbewegung, wo er in verschiedensten Funktionen in der Sozialistischen Jugend und der SPÖ aktiv war bzw. ist. In den Jahren 1980 bis 1992 war er im Österreichischen Bundesjugendring tätig, u. a. als Mitautor des Sozialpolitischen Manifests 1992 des ÖBJR. 

Nach seiner Firmung stellte er sich 1972 als Lektor in der Pfarre Golling an der Erlauf zur Verfügung und half in den 70er und 80er Jahren in der Wohnviertelbetreuung dieser Pfarre mit. Seit 1991 ist er Koordinator der Zeitschrift der Aktionsgemeinschaft Christinnen und Christen für die Friedensbewegung. In den Jahren 2004/2005 sowie 2007/2008 war er hauptamtlich in der Betriebsseelsorge tätig. Durch diese Tätigkeit lernte er die Organisationen des Forum Kirche und Arbeitswelt (Betriebsseelsorge, KAJ, KAB, Netzwerk der Solidarität, Arbeitslosenfonds) kennen und schätzen. 

Sowohl in seinem Engagement in der Kirche wie auch in der Sozialdemokratie bemüht er sich um eine Verständigung im Allgemeinen und von Katholischer Kirche und Sozialdemokratischer Partei im Besonderen. Seit Ende der 70er Jahre ist er Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS), seit 1992 deren Pressesprecher. 

Ein wichtiger Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Mitarbeit bei der Hiroshima-Aktion in Wien, die von zahlreichen führenden Persönlichkeiten sowie BasisaktivistInnen aus Kirchen und ArbeiterInnenbewegung unterstützt wird. 

Derzeit ist Alois Reisenbichler in der Markt- und Meinungsforschung als freier Dienstnehmer berufstätig. 

Die Frage nach Gott sieht Reisenbichler in engem Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Realität. Nach der bewährten Methode von Kardinal Cardijn – sehen, urteilen, handeln – versucht er, seinen Beitrag zur Veränderung der Gesellschaft in eine gerechtere und verantwortungsvollere zu leisten. Reisenbichler sieht sich eingebettet in die lange Reihe engagierter Christinnen und Christen in Vergangenheit und Gegenwart sowie in Solidarität mit dem weltweiten konziliaren Prozess der Kirche für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Grundsätze der kirchlichen Soziallehre versucht er vor allem in der ArbeiterInnenbewegung und in der Friedensbewegung zu verwirklichen. Der Sozialhirtenbrief der katholischen Bischöfe und das Ökumenische Sozialwort der christlichen Kirchen Österreichs sind ihm dabei eine zielführende Leitlinie. Besonders wichtig ist ihm die Aussage von Papst Johannes Paul II. vom 13. 1. 2003: „Krieg ist immer eine Niederlage der Menschheit“. Darüber hinaus bemüht er sich, die christliche Option für die Armen mit den Traditionen und Erkenntnissen der ArbeiterInnenbewegung und der Friedensbewegung / Friedensforschung zu verbinden. 

Publikationen von Alois Reisenbichler sind auf der Homepage der Erzdiözese Wien, der Homepage von Radio Vatikan und anderswo nachzulesen.  

Lebenslauf in Kürze

 Alois Reisenbichler ist derzeit in Wien wohnhaft, geboren wurde er jedoch am 14. April 1959 in St. Pölten als Sohn des Textilarbeiters Alois Reisenbichler und dessen Gattin Maria, einer Landwirtin. 

In seiner Schulzeit wechselte er mehrfach die Standorte – die Volksschule besuchte er zunächst in Krummnussbaum (1966–1969), im letzten Jahr in der neu eröffneten Schule in Golling (1969–1970), die Hauptschule brachte ihn wieder zurück nach Krummnussbaum (1970–1974), und  die Handelsschule absolvierte er schließlich in Ybbs (1974 – 1977). 

Abwechslungsreich gestaltete sich auch seine berufliche Laufbahn. 1977 begann er als Büroangestellter in der Beitragsbuchhaltung bei der NÖGKK, Bezirksstelle Pöchlarn, unterbrochen 1980 durch den Zivildienst.1984 wechselte er als Sekretariatsmitarbeiter zur Sozialistischen Jugend Österreich und widmete sich ab 1990 dem Projekt der Friedensbewegung. 1991 übernahm er die Betreuung von AuslandsösterreicherInnen im Internationalen Sekretariat der SPÖ und arbeitete ab 1991 zunächst in der Projektvorbereitung und dann im Sekretariat des Nord-Süd-Instituts und  wechselte 1999 als Projektleiter ins Stadtteilzentrum Simmering. 2001– 2002 war er bei der Merkur Treuhand in der Buchhaltung tätig, dann bei der Plattform Sicherer Schulweg und bei der „Personalverwaltung“ der Zivildienstleistenden.

2004 wurde er Mitarbeiter bei der Betriebsseelsorge St. Pölten, ab 2005 Interviewer zunächst bei der ACNielsen Wien, dann beim Österreichischen Gallup Institut.

Es folgten zwei Jahre bei der Betriebsseelsorge Unteres Traisental in Herzogenburg und nunmehr ist er wieder als Interviewer bei ACNielsen, beim Österreichischen Gallup Institut und seit 2010 bei                                                         Makam tätig.

Dieser oftmalige Berufswechsel verlangte auch eine permanente berufliche Weiterbildung. So besuchte er Kurse für Englisch, EDV, Buchhaltung und Personalverrechnung sowie einen Access-Kurs, außerdem erwarb er den ECDL-Computerführerschein.

 Daneben widmete er sich auch kleineren und größeren kirchlichen ehrenamtlichen Aufgaben: als Lektor und Wohnviertelbetreuer in der Pfarre Golling, als Chefredakteur des Informationsblattes der ChristInnen für die Friedensbewegung, als Mitarbeiter bei Pax Christi Wien und als Mitglied eines Arbeitskreises des Theologen Johannes Baptist Metz. 

Für den Papst-Leo-Preis eingereicht wurde Alois Reisenbichler von der SPÖ Niederösterreich. 

► Ein Download der Porträts der beiden Preisträger ist von den Homepages der Pfarre Horn (www.pfarre-horn.at) und der KAB St. Pölten (www.dsp/ka_kab) mit jeweiligem Link zur Papst-Leo-Stiftung möglich.

 II. Festakt

 Drei Jubiläen haben die Kath. ArbeitnehmerInnenbewegung Österreich, die Kath. Sozialakademie und die Papst-Leo-Stiftung bewogen, diese gemeinsam festlich zu begehen: 120 Jahre Katholische Soziallehre, 60 Jahre Katholische ArbeitnehmerInnen-Bewegung Österreich und 25 Jahre Papst-Leo-Stiftung. Der Festakt findet am Freitag, dem 13. Mai 2011, um 19 Uhr in Horn, NÖ, Vereinshaus, Robert-Hamerling-Straße 9 statt. Es ist dies der Sitz der Papst-Leo-Stiftung. In diesem Rahmen werden auch die diesjährigen Papst-Leo-Preise übergeben. 

Nach der Eröffnung und Begrüßung durch Abt Prl. Mag. Christian Haidinger, dem Vorsitzenden der Papst-Leo-Stiftung, und Grußworten der Ehrengäste hält Mag. P. Alois Riedlsperger, Direktor der kath. Sozialakademie Österreich, einen Festvortrag zu „Soziallehre in Bewegung“. In einem zweiten Abschnitt werden „60 Jahre KABÖ“ in Bildern vorgestellt und Reinhold Grausam, Bundesvorsitzender der Kath. ArbeitnehmerInnen-Bewegung, nimmt in seiner Festansprache Bezug auf „KAB der Zukunft – Zukunft der KAB“. Der darauf folgenden Überreichung der Papst-Leo-Preise sind die Laudationes für Dr. Josef Windischer und das Integrationshaus Innsbruck durch Kurator Dr. Sepp Winklmayr, Direktor der Pastoralen Dienste der Diözese St. Pölten, und für Alois Reisenbichler durch Kurator Franz Sieder, Geistl. Assistent der KAB der Diözese St. Pölten, vorangestellt. Die Preisüberreichung nimmt Diözesanbischof DDr. Klaus Küng vor. Mit Kurzinterviews der beiden Preisträger durch die Moderatorin des Abends Chefredakteurin Dr. Christine Haiden endet der Festakt. Für die musikalische Umrahmung sorgt der St. Georgs-Chor Horn unter der Leitung von Dr. Katalin Babos. Im Anschluss lädt Diözesanbischof DDr. Klaus Küng zu einem Empfang.
 

III. Studientag

 Der zweite Tag der Festveranstaltung ist zunächst einem Studientag gewidmet. Dieser beginnt am Samstag, dem 14. Mai 2011, um 9 Uhr im Weißen Saal des Kaisertraktes von Stift Altenburg mit einem Referat von Dr. Markus Schlagnitweit zu  „Solidarität in Bedrängnis“ und einer Diskussion unter der Leitung von Maria Etl, Bundessekretärin der KAB. Danach sind Workshops eingerichtet zu den Themen Arbeitslosigkeit / Jugendarbeitslosigkeit – Armut in Österreich – Globale Verantwortung / Ökologie und Wirtschaft – „mehr wert“, Solidarität bringt’s – „Waldviertler“ Regionalwährung – Arbeitszeit / Überstunden / Arbeitsfreier Sonntag –   Altersvorsorge / Gesundheitsvorsorge. Die Ergebnisse und Vorschläge dieser Workshops werden abschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert.

Mit einer Zusammenfassung von Dr. Markus Schlagnitweit endet der Studientag um 15.30 Uhr.

 

IV. Festgottesdienst

 Mit einem Festgottesdienst als religiösen Höhepunkt wird die Festveranstaltung beendet. Dieser findet am Samstag, dem 14. Mai 2011, um 16 Uhr in der Stiftskirche Altenburg statt. Geleitet wird er von Abt Prälat Mag. Christian Haidinger in Konzelebration mit allen anwesenden Priestern. Für die musikalische Gestaltung zeichnet der Arbeitergesangsverein Groß Siegharts und der Chor Ichthys aus Heidenreichstein unter der Leitung von Mag. Karl Immervoll verantwortlich.

Als Abendprogramm wird um 17.30 Uhr eine Führung durch das „Alte Kloster“ mit em. Abt Mag. P. Bernhard Naber angeboten.

V. Die Stiftung und die bisherigen Preisträger

 Die Papst-Leo-Stiftung wurde 1985 zur Förderung der Katholischen Soziallehre gegründet und wird von einem Kuratorium verwaltet. Eine ihrer Aufgaben ist die Verleihung von Papst-Leo-Preisen für besondere Verdienste um die Katholischen Soziallehre, die in zweijährigem Intervall vergeben werden und derzeit mit je 1.800 Euro dotiert sind.

 

Die bisherigen 25 Preisträger:

 1987:    Innungsmeister Josef Lins (Vlbg.) für das in seinem Betrieb erfolgreich praktizierte Modell einer Mitarbeiterbeteiligung;

1988:    Die Schuhwerkstatt Schrems (NÖ) als Experiment einer Arbeitnehmer-Selbstverwaltung jugendlicher Arbeitsloser in einem wirtschaftlichen Problemgebiet;

1989:    Sr. Maria Herlinde Moises (Slzbg.) für ihren Einsatz als Missionsschwester und Entwicklungshelferin in Kolumbien mit starkem gesellschaftspolitischem Engagement;

1990:    Mag. Karl Rottenschlager (NÖ) für die Gründung und Leitung der Emmausgemeinschaft, die sich um die gesellschaftliche und berufliche Wiedereingliederung Haftentlassener, Nichtsesshafter sowie Alkohol- und Drogenabhängiger annimmt;

1991:    Landesrat Liese Prokop (NÖ) für ihre Bemühungen um die Familien, insbesondere für die Einführung der NÖ Familienhilfe, und

            Univ.-Prof. P. Dr. Johannes Schasching SJ (Rom – Wien) für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Kath. Soziallehre und seine Lehrtätigkeit im In- und Ausland;

1993:    Hans Riedler (OÖ) als Obmann des Vereines „Arbeitsloseninitiative B7“ für die Bemühungen um die Wiedereingliederung von vor allem jugendlichen Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsprozess im Raume Linz, und

            Ing. Friedrich Walterskirchen (NÖ) für seine Privataktion, Gebrauchtwerkzeuge zu sammeln und Lehrwerkstätten und Dorfgemeinschaften in Tanzania zur Verfügung zu stellen;

1995:    Josef Bechtold (Vlbg.) als Betriebsleiter des Strumpferzeugers Ölz für die in diesem Betrieb erfolgreich umgesetzte Mitarbeiterbeteiligung, und

            Dolores Bauer (Wien) als Obfrau des Vereines „Solidarität mit Lateinamerika“ für die soziale, kulturelle, materielle und politische Unterstützung südamerikanischer Gewerkschaftseinrichtungen;

1997:    OSR Ingeborg Lentschig und OSR Klaudia Mayer (NÖ) als Obfrauen der „Aktion Lettland“ für Hilfstransporte nach Lettland und Bildungsinitiativen für lettische Multiplikatoren, und

            Manfred Strutzenberger (OÖ) als Vorsitzender der „ARGE ARMUT“ für Initiativen für soziale Gerechtigkeit und gegen Armut im In- und Ausland;

1999:    Landtagspräsident Mag. Edmund Freibauer (NÖ) für das von ihm konzipierte NÖ Wohnbauförderungsgesetz nach sozialen und familienpolitischen Kriterien, und

            Professor Dr. Dr. Johannes Michael Schnarrer (Wien) für seine Bemühungen um die Kath. Soziallehre in Wissenschaft und Publizistik, insbesondere für die unentgeltliche Übernahme des Lehrstuhls für Ethik und Sozialwissenschaften in Karlsburg (Siebenbürgen, Rumänien);

2001:    Die Lehrlingsstiftung Eggenburg (NÖ) für ihr Projekt, Jugendlichen mit theoretischen, praktischen und sozialen Defiziten auf eine Berufslehre vorzubereiten und Lehrstellen zu vermitteln, und

            das Bildungshaus Betriebsseminar Linz (OÖ) für 37-jährige erfolgreiche Bildungsarbeit auf Grundlage der Kath. Soziallehre für ArbeitnehmerInnen und haupt- oder ehrenamtlich in der Arbeitnehmerpastoral Engagierte;

2003:    Landtagspräsident Prof. Ing. Helmut Mader für sein Bemühen, die Intentionen der Katholische Soziallehre in seiner politischen Tätigkeit aktuell umzusetzen, und

            Pfarrer Mag. H. Andreas Brandtner für die Initiierung und Leitung der EURO-Jugendakademie, von Jugendbildungshäusern in Oberhöflein und Safov (CZ) und für grenzüberschreitende Kindersommerlager in Langau;

2005:    Der Österreichische Bauorden für die Organisation von unentgeltlichen Baueinsätzen Jugendlicher bei Sozialprojekten, und

            die Hans-Klingler-Stiftung für den Aufbau gewerkschaftlicher Strukturen und andere Unterstützungsmaßnahmen in Entwicklungsländern

2007:    Bäckermeister Thomas Huber für sein Entwicklungshilfeprojekt in Kinshasa (Republik Kongo) (Restaurierung einer Missionsbäckerei, Ausbildung kongolesischer Bäcker, Errichtung einer Konditorei) sowie Initiierung der Bäcker-Fastenaktion „Brot für die Kinder Afrikas“ mit Unterstützung der NÖ Bäckerinnung, und

            die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik der Schulschwestern für Schulprojekte zur Unterstützung eines Kinderzentrums und des Hilfsvereins „Charity Viden“ in Konotop, Ukraine

2009.    Dr. Bedrich Vymetalik (CZ) für seine wissenschaftlichen und
            bildnerischen Leistungen zur Kath. Soziallehre und die Gründung
            einer Christlichen Gewerkschaft und der Kath.
            Arbeitnehmerbewegung in Tschechien,

Bischof Maximilian Aichern (OÖ) für seine Initiativen im sozialen Bereich und sein Bemühen um Verständigung von Interessensvertretungen der Arbeitnehmer und Kirche, und

das Projekt Megaphon (Stmk) unter Führung von Mag. Gerhild Wrann für die Unterstützung gesellschaftlicher Randgruppen
 

Papst-Leo-Stiftung, 3101 St. Pölten Klostergasse 15,
Tel.: 02742/398-344 (KAB),

papstleostiftung@kirche.at 

www.dsp/ka_kab   

Roman Fröhlich, Administrator der Papst-Leo-Stiftung

 

Gestaltung:   P.Josef Grünstäudl OSB
Stift Altenburg      
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